News

Esselbacher BMX-Traum wird wahr

10.09.2018


ESSELBACH. Der 6. Oktober wird ein großer Tag für den Rad- und Sportverein Heimatlust Esselbach: Nach fünf Jahren Bauzeit wird die neue BMX-Bahn eröffnet.

Seit dem Spatenstich am 16. April hat sich viel getan. Ehrenamtliche Helfer haben rund 10 000 Arbeitsstunden geleistet, 50 000 Pflastersteine verlegt und 11 000 Quadratmeter Drainagevlies verbaut. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen. Die neue Strecke entspricht internationalen Standards, ist vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zertifiziert.

Abgenommen wurde die Strecke von Florian Ludewig, dem BMX-Bundestrainer. Erfüllt werden mussten Forderungen wie nach der Breite, Starthügel, Startgatter oder auch eine Mindestanforderung an Kurven und Hindernissen. Diese Zertifizierung ist nötig, um besondere Rennen zu veranstalten. Und genau das hat der Verein in den nächsten Jahren vor, wie Pascal Blumhagen erzählt.

Los geht es am 6. Oktober mit der Süddeutschen BMX-Meisterschaft. Es werden zwischen 350 und 400 Fahrer erwartet. Bereits 70 Anmeldungen für Camping seien eingegangen. Besonders freut sich Blumhagen, dass im Starterfeld 27 Lokalmatadoren stehen. Keine schlechte Quote, denn insgesamt gibt es 33 aktive Fahrer beim RSV. Die Jüngsten

sind gerade einmal zweieinhalb und vier Jahre alt, die ältesten Fahrer über 40. Bislang sind nur wenige Frauen am Start.

Der Start ist so neu wie die ganze Strecke. Ein neues Startgatter mit acht Startplätzen wurde von einer Spezialfirma aus den Niederlanden installiert. Von dort aus geht es den Hügel hinab und dann ist vor allem Geschicklichkeit und Verlagerung des Körpergewichts gefragt. Blumhagen sagt, es werde nur ganz wenig getreten. Gute Fahrer könnten den Schwung mitnehmen und so die komplette Distanz meistern. Ein Team aus dem Bayern-Kader habe unlängst den Versuch unternommen und gar nicht getreten. Die Differenz war nur vier Sekunden.

Pascal Blumhagen lobt die Ehrenamtlichen, ohne die das Projekt nicht hätte verwirklicht werden können. »Marco Väth hat alles gebaggert, immer wieder seine Maschinen und auch Material kostenfrei zur Verfügung gestellt«, sagt Blumhagen. Auch von der Gemeinde Esselbach habe man viel Unterstützung bekommen. »Wenn was zu fahren war, Zelte oder Bänke, finanziell wurden wir auch unterstützt«, sagt der zweifache Vater. »Nicht zu vergessen viele Sponsoren und Gönner, die mit Werbung den Verein zum Teil schon lange unterstützen.«

Eigenkapital beschafft

Er verweist auf eine größere Strecke in Stuttgart, die eine Million Euro kostete. Umgerechnet auf die Esselbacher Bahn wären das etwa 250 000 Euro gewesen, schätzt der 34-Jährige. Tatsächlich ausgegeben wurden aber »nur« 80 000 Euro. Neben viel Eigenkapital, das unter anderem durch Veranstaltungen wie das Mofa-Cross-Rennen generiert wurde, musste auch ein Teil finanziert werden.

Doch die Investitionen haben sich gelohnt, wenn man auf die Veranstaltungskalender der nächsten Jahre blickt. 2019 wird ein Bundesliga-Rennen in Esselbach ausgetragen. 2021 sogar die Deutsche Meisterschaft. Für das Jahr dazwischen wurde eine Bewerbung für ein weiteres Bundesliga-Rennen abgegeben.

Blumhagen hat in den vergangenen fünf Jahren beinahe jeden Samstag an der Strecke gearbeitet. Und unter der Woche auch, wie er sagt. Viele Helfer haben sich ihm angeschlossen und den Traum des Vereins so umgesetzt.

© Main Echo - STEFFEN SCHRECK